… von Edinburgh bis zu den Highlands. Der jährliche Mutter-Tochter Urlaub im Mai 2019 beginnt in Edinburgh… im strömenden Regen.
Das fängt ja gut an. Mit einem zu großen Mietauto, im schlimmsten Monsunregen durch Edinburgh navigieren und das Hotel suchen. Und dann auch noch links fahren. Da denkt man sich doch gleich, wieso haben wir uns nicht einen alles-easy-all-inclusive Hotelurlaub auf Mallorca gebucht?! Aber nein, man braucht ja das Abenteuer…und wir haben es sogar überlebt. Ich kann Schottland wirklich nur empfehlen und nach ein paar Tagen kommt einem das Linksfahren auch gar nicht mehr so komisch vor.
Auf jeden Fall haben wir den ersten Höllentrip vom Flughafen zu unserem kleinen Hotel in Edinburgh bravourös gemeistert und haben uns dann abends erst mal einen Whiskey gegönnt. Da kann man schon mal stolz auf sich sein. Am 2. Tag wurde die Stadt erkundet. Edinburgh ist wirklich wunderschön. Die Häuser könnten auch kleine Burgen und Schlösser sein und wie auch in London findet man an jeder Ecke kleine, gemütliche Pubs. Eine bekannte und sehr süße Straße ist die Victoria Street mit vielen kleinen Läden und Cafés. Überall wo man hinsah gab es Schottenröcke zu kaufen und Dudelsackspieler (nicht zum kaufen, nur zum anschauen). Naja, wird nicht mein Lieblingskleidungsstück und auch nicht mein Lieblingsinstrument. Hat aber natürlich perfekt zur Atmosphäre gepasst.
Die Castle of Edinburgh thront auf einem Hügel über der Stadt und ist wie so oft total überlaufen. Wir haben sie nur von außen angeschaut. Eingeklemmt zwischen Menschen in die Burg geschoben zu werden muss man nicht unbedingt miterlebt haben. Da ist es um einiges angenehmer vor der Burg die Aussicht über Edinburgh zu genießen. Ach ja und der typische schottische Regen, der uns so fröhlich in Empfang genommen hatte, blieb für die restlichen Tage zum Glück aus. Ganz untypisch hatten wir die ganze Woche nur Sonne. Eine dünne Jacke und ein Schal waren schon notwendig, da immer ein kühler Wind ging. Aber immerhin kein Regen. Da darf man nicht meckern.
Auch sehr zu empfehlen ist der Arthur’s Seat. Ein kleiner Berg direkt in Edinburgh. Es ist ein schöner Aufstieg, wenn auch nicht ganz einfach. Es geht stetig bergauf und unterhalb des Gipfels wird es steil und es gibt nur schmale Pfade. Gutes Schuhwerk sollte man beim Erklimmen schon tragen und mindestens eine Stunde Zeit einplanen – schon alleine, um sich oben ein wenig auszuruhen und den Blick zu genießen.
















Nach dem wir nun Edinburgh erkundet hatten, ging es mit unserem (immer noch zu großen (aber immerhin Automatikauto)) weiter in die Highlands nach Inverness. Hier übernachteten wir in einem kleinen Bed & Breakfast Hotel (Sealladh Sona), das liebevoll von einem sehr netten Ehepaar geführt wurde. Klein aber fein direkt an einem Kanal und 15 min zu Fuß von der Innenstadt entfernt.
Als erstes sind wir zum Schlachtfeld von Culloden gefahren. Hier wütete 1746 der Krieg zwischen britischen Regierungstruppen und den aufständischen Jakobiten. Eine große Wiese mit Wegen und Fahnen in verschiedenen Farben zeigen den Verlauf der Fronten der beiden Streitmächte. Tafeln erklären, wo welcher Clan stand. Gedenksteine markieren die Gräber der Clans und ihrer Helden. Ein altes Cottage mit Reetdach steht mitten im Feld. Culloden hat außerdem ein Besucherzentrum mit Ausstellung, die die Geschichte vor, während und nach der Schlacht vermittelt.
Ganz in der Nähe findet man auch Steinkreise. Die Clava Cairns nahe Inverness zeugen von den Totenkulten der Bronzezeit in Schottland. Der Sinn der Cairns war, den Toten eine Behausung zu geben. Für die Menschen der Bronzezeit war die Wintersonnenwende das Maßgebende beim Bau der Hügelgräber – am kürzesten Tag des Jahres geht sie im Südwesten unter. Die Eingänge der Gräber sind dabei so ausgerichtet, dass die Strahlen der Sonne beim Untergehen an diesem einen Tag genau durch die Passage hindurch scheint und auf die Wand dahinter fällt.

















Mein absolutes schottisches Highlight war der Ausflug zur Isle of Skye und die Wanderung zum Old Man Of Storr. Es ist eine wunderschöne Tour mit einer atemberaubenden Aussicht. 48 Meter ragt die markante Felsnadel aus dem Berg The Storr empor und bildet somit den höchsten Punkt der Storr Gebirgskette auf rund 720 Meter über dem Meeresspiegel. Sie besteht vorrangig aus Vulkangestein und entstand während der letzten Eiszeit. Die Länge beträgt ca. 9 Kilometer bei 650 Höhenmeter.
Es geht auch hier stets bergauf und auch wenn es keine lange Wanderung ist, ist sie doch anstrengend. Aber oben angekommen wird man mit einem wunderschönen Ausblick belohnt. Beim Abstieg haben wir etwas abgelegen einen kleinen See entdeckt und hier im Windschatten, unsere Mittagspause gemacht. Einer der schönsten Momente. Menschenleer und vollkommen still.












Nach der Wanderung wollten wir uns noch die fairy pools anschauen. Die aber leider nicht ganz so fairymäßig waren. Auch hier zu viele Touristen und man erwartet bei dem Namen mehr als man dann tatsächlich sieht. Ein kleiner Bach mit mehreren kleinen Wasserfällen. Ein wunderschöner Ort, wenn man ihn zufällig beim Wandern entdecken würde. Leider ist man aber auch hier nur auf Kommerz aus. So muss man für den Parkplatz bezahlen und wieder ist man umgeben von zu vielen Touris.
Am Ende unserer Reise haben wir dann noch ein paar gemütliche Ausflüge zu den Stränden in Nairn und Rosemarkie gemacht. Ein kleines Picknick am Strand und ein Spaziergang auf der Promenade waren das Finale unseres Schottland Urlaubs. Wie gesagt ich kann Schottland empfehlen. Wir hatten aber auch wirklich mega Glück mit dem Wetter. Hätten wir das typische graue Regenwetter gehabt, hätten wir die Landschaft nicht so genießen können und wären vermutlich nur von einer Whiskeykneipe in die nächste gewandert….hmm…wäre wahrscheinlich auch ein toller Urlaub geworden… ;-D





















